Prishtina

Sonntag, 30. Oktober 2016

Ausflug nach Carralevë

Unterhalb von "PROHOME" gehts ins Treppenhaus
zu meiner Wohnung
Heute Morgen 8 Uhr 30: Sinan fragt, ob ich Lust hätte, mit ihn in sein Dorf zu kommen. Natürlich hatte ich Lust und so verabredeten wir uns für 9 Uhr. Da die Uhr wieder auf Winterzeit umgestellt wurde, war es eigentlich 10 Uhr und ich damit schon eine Zeit wach. Das Wetter war nicht ganz so schön wie am Samstag aber das konnte sich noch ändern.

Also stand ich kurz vor 9 auf der Straße und er kam schon kurze Zeit später. Sein Bruder war auch mit von der Partie.




Wir machten noch einen Stop am sogenannten "Großen Bazar", bei dem vor allen Dingen Autos an- und verkauft werden und dazu noch Autoersatzteile und allerlei technisches Gerät. Es waren eigentlich nur Männer zu sehen und bei einigen Gruppen sah es so aus, als würde der Vater mit seinen Kindern einen Vormittagsausflug machen. Die Mutter konnte dann in Ruhe zu Hause kochen.
Hier einige Eindrücke






Sinan erstand eine Abschleppstange und nach kurzem Handel wurde er sich mit dem Verkäufer über den Preis einig.

Das Hoftor im traditionellen Stil
Dann ging es weiter in das Dorf Carralevë. Hier stammt seine Mutter her und hier haben seine Eltern ein Haus gebaut, nachdem sie wieder aus Deutschland zurückgekehrt waren. Seine Eltern lebten mit den Kindern einige Jahre in Deutschland und so sprechen auch seine Eltern und Geschwister deutsch. Seine Schwester hat auch Germanistik studiert und unterrichtet jetzt Deutsch an einer Schule.



Das Haus hat sein Vater selbst gebaut und es ist noch nicht ganz fertig.









Blick auf das Haus und über das Tal
Auf dem Grundstück haben sie Walnussbäume und Haselnusssträucher angepflanzt, die ihnen in wenigen Jahren ein Einkommen sichern sollen. Nächstes Jahr möchte sein Vater auch Bienen züchten, so dass sie aus den umliegenden Wiesen und Wäldern Honig bekommen können.





v.l. Sinan, ich, Vater, Bruder, Mutter und Schwester von Sinan
Ich wurde natürlich zum Mittagessen eingeladen. Sinans Mutter hatte ein traditionelles Gericht gekocht: Suppe aus weißen Bohnen, eingelegtes Gemüse, Brot und Pide. Die Pide war mit gekochtem Weißkraut und Frischkäse gefüllt. Alles schmeckte sehr gut.
Nach dem Essen gab es noch - ebenfalls traditionell - Tee so wie er auch in der Türkei getrunken wird. Sinans Mutter meinte es gut mit mir und gab mir Kürbis mit, den sie extra gekocht hatte.
Kurze Zeit später verabschiedeten wir uns, da sein Vater sehr müde vom Holzhacken war.


In Prishtina fragte ich bei der Kirche Nënë Terezë, ob ich auf den Turm könne. Leider erst um 17 Uhr und da ist es jetzt wegen der Winterzeit schon dunkel.

So ging ich in die Fußgängerzone um dort unsere Tradition fortzusetzen und einen Espresso zu trinken. Dabei wollte ich auch die letzten Sonnenstrahlen ausnutzen.

Später am Abend gab's dann noch Kürbis bei mir: nur in der Pfanne mit Butter warm gemacht und dazu den kosovarischen Fetakäse. Es schmeckte herrlich.


Samstag, 29. Oktober 2016

Es ist Samstag und ich habe frei!

Eigentlich wollte ich mit Sinan heute Vormittag im Gërmia Park wandern gehen doch er hatte erst am Nachmittag Zeit. So musste ich mich heute nicht so beeilen wie sonst. Dank Webradio kann ich hier auch SWR 1 hören und bekomme mit, was so zu Hause abgeht.
Strahlender Sonnenschein weckte mich heute Morgen, weil der Rollladen nicht ganz schließt. Kein Nebel also weit und breit in Sicht. So beschloss ich, heute Vormittag in den alten Bazar zu gehen.
Der Bulevardi Nënë Tereza war - wie üblich - schon belebt. Sehen und gesehen werden ist hier die Devise. Es war schön. Die Sonne schien auf die Westseite der Fußgängerzone, die Gebrauchtbuchhändler sortierten ihre Bücher, die Kastanienenbrater schürten ihr Feuer und nur die Zigarettenhändler hatten schon ihre Waren ausgestellt. Später würden sich am oberen Ende (oder unteren - je nach dem wie du es siehst) noch die Mobile- und Smartphonehändler hinzugesellen.
Die meisten Cafes befinden sich auf der Ostseite der Straße, so dass sie am Morgen noch im Schatten liegen und nicht zum Verweilen einladen.
 Mein Weg führte mich zum alten Bazar. Den hatte ich zwar im Frühjahr schon besucht, er ist es aber immer wert, angesehen zu werden. Leider war er noch geschlossen und nur der Markt drum herum fand statt. Hier gab es Unmengen von gelben Paprika, Tomaten, Kartoffeln Äpfeln und weiterem Obst und Gemüse. Dazu gesellten sich die Zigarettenhändler und andere, die alles Mögliche anboten.
So findet man hier T-Shirts aller möglichen Fußballvereine, Toaster und Messer. Aber auch Gürtel und Geldbörsen warten auf Käufer.
In der Nähe haben sich Geschäfte angesiedelt, die Haushaltswaren und Installationsmaterial anbieten. Da die Pfanne in meiner Wohnung alles andere als brauchbar war und mein Spiegelei am Morgen, kaufte ich eine neue.
Auch 8 m² Plastikfolie erstand ich in der Nähe. Hier gibt es auch Spengler, die Eimer, Rohre und sogar ganze Öfen aus Blech herstellen. Hier werde ich versuchen, Schälchen für meine afrikanischen Püppchen zu bekommen.

Gegen Mittag machte ich mich mit meinen Einkäufen wieder auf den Heimweg und beschloss, unterwegs noch etwas zu essen.
Meine Wahl fiel auf ein Restaurant in der Nähe des Boulevards Nene Tereza gegenüber der der EULEX. Die EULEX wurde von der EU eingerichtet und soll beim Aufbau des Rechtswesens im Kosovo unterstützen. Vor einem Jahr ungefähr sind allerdings Angestellte dieser Organisation wegen Korruption aufgefallen. Das aber nur nebenbei. Das Restaurant bot Hamburger, Pizza, Pide und andere ähnliche Gerichte an. Ich entschied mich für eine Pide Pule (Hähnchen) und wurde nicht enttäuscht. Vor allen Dingen der Teig der Pide war sehr locker und  blättrig.


Um zwei Uhr holte mich dann Sinan zu unserem
Im Gërmia Park
Wandernachmittag im Gërmia Park ab. Der Park liegt außerhalb der Stadt und die Berge sind dort bis zu 1050 Meter hoch. Jetzt präsentierte er sich mit herbstlichem Farbspiel. Ich kam mir vor, wie in der Pfalz. Laut Sinan soll es etwa 17 km Wanderwege geben. Die haben wir aber nicht abgelaufen.Viele Brunnen gibt es unterwegs, im unteren Teil gibt es ein großes Freibad und unterwegs Spielplätze. Weiter oben auch ein Naherholungszentrum für Schüler mit kleinen Holzhäusern ähnlich wie in Bährenthal. Unterwegs trafen wir auch auf Reste des Kosovokrieges: eine zerbombte serbische Polizeistation. Sinan erzählte mir, dass es kurz nach dem Krieg gefährlich war, in dieser Gegend zu wandern, da es überall noch mingen gab.
Blick von Sinans Terrasse
Nach unserer - zugegebenermaßen kleinen - Wanderung (ich glaube, Sinan traute mir nicht mehr zu) aßen wir noch in einer der Gasthäuser eine traditionelle albanische Joghurtsuppe.
Anschließend lud mich Sinan noch auf einen Kaffee zu sich nach Hause ein. Sinan betreibt einen kleinen Barbershop (Friseursalon für Männer) im Haus, das sein Vater nach dem Krieg gebaut hatte. In Sinans Wohnung habe ich mich gleich ein wenig verliebt, da es oben aus Backsteinen gebaut ist un man einen herrlichen Blick über die Häuser von Prishtina hat.


Freitag, 28. Oktober 2016

Freitag, 28.10.2016

Wenn es an eine Zwergschule in den Bergen bei Kaçanik, dauert es meist ein wenig länger. Obwohl wir ziemlich pünktlich in Prishtina abfuhren, kamen wir erst um 9:25 Uhr bei der Schule Dituria an. Die Fahrt in die Berge führte durch wunderbare Herbstwälder und lud ein zum Wandern.

Der Eingangsbereich der Schule. Hier hängen auch die
Schul- und Klassenregeln
Doch dazu war ich ja nicht nach Kaçanik gekommen! Vier Unterrichtsbesuche sowohl in der Grundstufe als auch in der Sekundarstufe waren heute zu absolvieren - volles Programm also. Vor allem wenn man bedenkt, dass nur einen Block gibt zwischen acht und dreizehn Uhr. An der Dituria gibt es nur ungefähr 100 Schüler in neun Klassen und ebenso vielen Klassenzimmern. So sind es auch nicht viele Lehrer, die hier den Unterricht abdecken müssen.

Insgesamt machte die Schule einen - vorsichtig ausgedrückt - renovierungsbedürftigen Eindruck. Als ich es beim Meeting ansprach meinte ein Lehrer, wir sollten ihnen am Besten eine ganz neue Schule hinstellen. Auch gibt es keine Zentralheizung in der Schule sondern Holzöfen in jedem Klassenzimmer - und diese waren nicht in Betrieb. Es war also entsprechend kalt in den Räumen.

Obwohl die Stunde schon vor zehn Minuten begonnen hatte, gingen wir um 9:25 Uhr in die erste Klasse. Hier waren es neun Schüler. Zahlen erfahren stand auf dem Lehrplan und wurde spielerisch von der Lehrerin umgesetzt. Dazu mussten die Kinder im Kreis ihrer Nachbarn zur Linken und zur Rechten vorstellen, damit sie links und rechts lernen und auch Vorgänger und Nachfolger, was ja bei den Natürlichen Zahlen wichtig ist. Ein Singspiel vervollständigte die Stunde um 9:55 Uhr.


Konzentration beim Test - aber es trügt
Zweite Stunde, siebte Klasse. Der Lehrer hat einen Test vorbereitet, so dass meine Aufgabe nicht sehr groß war. Auch unterschied sich der Test nicht von ähnlichen bei uns: er bereitet Aufgabenblätter mit gleichen Aufgaben aber unterschiedlichen Zahlen vor und verteilte sie an die Schüler. Jetzt wurden die Schulbänke auch in Reihen aufgebaut, obwohl sie normalerweise in Kleinen Gruppen stehen. Allerdings waren die Schüler nicht sehr diszipliniert und redeten während des Testes viel miteinander.

Eine ganze Menge
Um 10:50 Uhr ging es dann in die dritte Klasse. Einführung in die Mengenlehre war hier das aktuelle Thema. Die Lehrerin war sehr gut vorbereitet und hatte von zu Hause viele Materialien mitgebracht, mit denen die Schüler Mengen bilden mussten. Zuerst zu zweit und dann allein. Anschließend präsentierten sie ihre Mengen den anderen Schülern. Anschließend arbeiteten sie mit ihrem Übungsbuch und an der Tafel.
Auch hier präsentierten die Schüler ihre Nachbarn links und rechts aber ausführlicher als in Klasse 1.

Nun war zum Schluss noch die Klasse 9 an der Reihe. Es war der gleiche Lehrer wie in Klasse 7 (es gibt ja auch nur einen für die Sekundarstufe). Ein wenig überrascht war ich schon, denn der Lehrer schaffte es in dieser Stunde nur, mit den Schülern drei Gleichungen mit einer Unbekannten durchzuarbeiten. Dazu kam noch, dass sich viele Schüler überhaupt nicht am Unterricht beteiligten. Sinan sagte mir später, dass sie sogar über den Lehrer lästerten.

Meeting. Rechts außen der Direktor der Schule
Nach einer Pause noch das Meeting mit den Mathematiklehrern. Der Direktor der Schule ist sehr engagiert und hatte sowohl die Lehrer seiner Schule von meinem Besuch vorab unterrichtet als auch noch zwei Lehrer einer benachbarten Schule zum Meeting eingeladen. Er selbst nahm auch daran teil, da er Mathematik unterrichtet hatte. Glücklicherweise hatten die Lehrer (oder der Hausmeister?) vorgesorgt und im Lehrerzimmer den Ofen in Betrieb genommen.
Das Meeting war hauptsächliche ein Erfahrungsaustausch über Methoden in der Mathematik. Dazu stellt ich auch zwei Methoden vor: Aufgabenkartei und Platzdeckchen (Placemat). Beide wurden von den Lehrern gerne aufgenommen, sie hatten davon noch nichts gehört.

So ging es etwas früher als sonst auf die Heimfahrt und Bekim war froh darüber, denn er wollte sien kleine Tochter vom Kindergarten abholen. Mit Sinan habe ich mich für den nächsten Vormittag verabredet - er will mir einen Park zeigen. ich ging dann zuerst in meine Wohnung und ann etwas später noch in ein Restaurant namens te Nazi zum Abendessen. In einem anderen te Nazi Restaurant war ich mit Bekim am Montag gewesen und es ist dort gut und preiswert. Heute gab es neben Fleisch und Salat auch noch frisch gebackenes Brot.




Donnerstag, 27. Oktober 2016

Donnerstag, 27.10.2016

Die neue Schule Qamil Ilazi
Heute wieder an der Qamil Ilazi. Wir kamen überraschend gut durch, so dass wir pünktlich zum Unterrichtsbeginn da waren.
Der Lehrer, den wir heute Morgen besuchten, war auch gestern beim Meeting dabei. Er schrieb einen Test über den bisher gelernten Stoff. Dabei wandte er die Methode an die bei einem Training mit der GIZ gelernt hatte. Für jeden Schüler hatte er die Aufgabenblätter ausgedruckt und sie in A und B unterteilt: gleiche Aufgaben mit unterschiedliche Zahlen.

Anschließend sollte ich um 10:30 Uhr ein Meeting mit allen Lehrern der Klassen 1 - 5 der Schulen 7 Shtatori und Qamil Ilazi machen doch kein Lehrer tauchte auf. So machten wir uns nach einer halben Stunde warten auf zum Mittagessen. Wir gingen wieder in die gleiche Kneipe wie am Mittwoch. Nachdem ich da Bohneneintopf mit Gulasch ( 2 Euro) gegessen hatte, entschied ich mich dieses mal für ein halbes Hähnchen (2 Euro 50), das im Eingang über dem Grill brutzelte. Sinan nahm die andere Hälfte. Dazu gab es Salat, Brot und Wasser und hinterher Tee. (Im Kosovo gibt es zu jedem Essen eine große Menge Brot!)

Unterstützung durch die Lehrerin
Da das Meeting vom Vormittag ausgefallen war, haben wir beschlossen, die Unterrichtsbesuche vorzuverlegen um dann früher zu Hause zu sein.

So besuchten wir um 12:45 Uhr die zweite Klasse und anschließend um 13:30 Uhr die 3. Klasse. Die Lehrer sagten uns, dass sie nicht informiert waren, dass am Vormittag das Meeting stattfinden sollte. Auch der Direktor zeigte sich erstaunt. er hätte die Mail von Rreze nicht erhalten.
So sprachen wir anschließend noch mit den Lehrern im Lehrerzimmer und machten uns dann auf den Heimweg, der nur dadurch unterbrochen wurde, dass wir unterwegs noch eine Espresso tranken.

Mittwoch, 26.10.2016

Heute besuchen wir zwei Schulen: 7 Shtatori und Qamil Ilazi. Viele Schulen sind nach kosovarischen Freiheitskämpfern benannt, so auch bei der Schule Qamil Ilazi.
Erst also zur 7 Shtatori, wo wir eine Lehrerin in der sechsten Klasse besuchten. Leider kamen wir ein wenig zu spät in die Klasse, da uns mal wieder der Verkehr aufgehalten hatte.
Addition von natürlichen Zahlen bis zu einer Million war das Thema, mit dem sich die Schüler beschäftigen mussten.

Anschließend zur Schule Qamil Ilazi. Diese besteht aus zwei Gebäuden, die ungefähr einen Kilometer auseinander sind. Beides sind sehr kleine Schulen aber völlig unterschiedlich: das eine Gebäude ist sehr heruntergekommen und hat dringend eine Renovierung nötig. Ob sich Lehrer und Schüler darin wohlfühlen, bezweifle ich sehr. Dafür prangt an einer Wand ein riesengroßes Bild des Namensgebers.




Das zweite Gebäude dagegen war ziemlich neu und auch gut ausgestattet: PC und Wlan im Lehrerzimmer, PCs und Beamer in einem extra Raum, der auch für Fortbildungen und Trainings genutzt wird.






Nur die Tafel hängt zu hoch für die kleinen Schüler der zweiten Klasse. Auch auf einen Stuhl stehen ist keine gute Lösung, die Unfallgefahr ist zu groß.










Nach einem Mittagessen in einer Kneipe in der Nähe, in der auch viele Bauarbeiter unter anderem beim Autobahnbau essen, ging es wieder an die Schule Qamil Ilazi. Hier sollte ein Meeting mit allen Lehrern der Klassen 6-9 der Schulen Kadri Zeka, 7 Shtatori und Qamil Ilazi stattfinden. Obwohl wir am Vortag und am Morgen noch Bescheid gesagt hatten, kamen nur die zwei Lehrer der Qamil Ilazi zum Meeting.
Ich stellte ihnen verschiedene Methoden vor, die sie in ihren Unterricht einbauen können: eine Aufgabenkartei, das Placement, Poster und weitere. Diese waren für die beiden Lehrer neu und sie begrüßten die Ideen. So auch den Vorschlag, eine Holzleiste an einer Wand anzubringen, damit an diese Poster aufgehängt werden können. Die Lehrer haben nämlich häufig das Problem, dass sie Poster nicht hängen lassen können, weil morgens die Oberstufe im Raum ist und nachmittags die Unterstufe.

Abends war ich dann ziemlich müde und beschloss nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt zu Hause zu bleiben.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Erster Einsatz

Im Gegensatz zum Frühjahr war ich jetzt nur in der Kommune  beziehungsweise "learning comunitee" Kaçanic tätig. Hier gibt es mit die schlechtesten Ergebnisse bei den Schulabgängern.Darum ist hier Einsatz notwendig.
So fuhren am Dienstag früh um 8 Uhr Bekam, Sinan und ich nach Kaçanik. In Prishtina geht es in dieser Zeit wie in jeder Großstadt zu: jede Menge Verkehr. Da zur Zeit eine Autobahn nach Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens, gebaut wird, sind in unserer Richtung jede Menge LKWs unterwegs. Meine Aufgabe besteht darin, bei verschiedenen Lehren Unterrichtsbesuche zu machen (classroom observations) und anschließend mit den Lehrern den Unterricht durchzusprechen (feedback). Allerdings dieses mal nicht nur bei den Klassen 6 - 9 sondern auch bei den Klassen 1 - 5. Eine neue Erfahrung für mich.
Vor der Schule: warten bis sie rein dürfen
Die erste Schule, die wir besuchten war wieder Kadri Zeka wie im Frühjahr und einige Lehrer kannten mich noch. Vormittags waren zwei classroom observations in Klasse 9 angesetzt und nachmittags je eine in Klasse 2 und 5.
Dazwischen hatten wir eine große Mittagspause, die wir dazu nutzten, um im nahe gelegenen Forellenrestaurant Truchta essen zu gehen. Meine
Forelle wurde frisch aus dem Teich gefangen und schmeckte entsprechend gut. und auch der Preis konnte sich sehen lassen: 4 Euro für den Fisch mit Salat, Reis und Kartoffeln und es waren noch verschiedene Dips als Vorspeise dabei, dazu gab es noch Brot, Wasser und Tee.
Nachmittags dann Unterrichtsbesuch in Klasse 2. Es war schon toll, zu sehen, wie die Kleinen bei der Sache waren beim Rechnen im Zahlenraum von 1 - 30.
Anschließend noch den Unterrichtsbesuch in
Aufmerksam dabei
Klasse 5. Hier war es etwas anspruchsvoller: Addition und Subtraktion von großen Zahlen. Aber auch hier volle Aufmerksamkeit!
Auch die Heimfahrt war wieder länger als gedacht: Rush Hour in Pristina ist auch nicht schön. Und es fahren hier sehr viele Autos, obwohl zum Beispiel Diesel 99 Eurocent kostet (Im Kosovo gilt der Euro.

Dienstag, 25. Oktober 2016

Wieder als Senior-Expert in Kosovo

Nach einiger Vorbereitung mit SES und der GIZ in Prishtina war es am Montag soweit: um 9:30 Uhr ging mein Flieger nach Prishtina. Dieses mal würde ich alleine reisen, was ich sehr bedauerte und immer noch bedauere. Die Zeit mit Hanne, Bernd und Franz im Frühjahr war doch sehr schön und ich denke gegenseitig befruchtend.
Aber so ist es nun mal.

Das Wolkenmeer rechts oben verbiergt den Kosovo
Beim Flug präsentierte sich nach den Alpen der Balkan ohne Wolken - bis wir den Kosovo sahen. das heißt gesehen haben wir ihn nicht, da er von einem Wolkenmeer bedeckt war. Ich befürchtete schon Schlimmes aber bei der Landung verflogen die Wolken und es wurde ein strahlender Nachmittag.
Bekim wartete schon auf mich, um mich in meine neue Wohnung zu bringen. Da ich eine halbe Stunde Verspätung und auch Hunger hatte (Bekim auch), beschlossen wir, zuerst etwas zu essen, dann anschließend zur GIZ-Zentrale zu fahren und erst dann zu meiner Wohnung.
Bekim weiß immer gute und preiswerte Lokale in ganz Kosovo und besonders in Prishtina. Und so aßen wir Pleskaviça (mindestens 300 Gramm!) mit Salat, Reis und Kartoffeln für sage und schreibe 2 Euro 80 pro Person und den Tee hinterher gab's noch umsonst.

In der GIZ-Zentrale gab es erst mal eine herzliche Begrüßung mit allen Mitarbeitern und anschließen das erste Meeting mit Dagmar, Rreze und dem MED (Municipal Education Director) von Kacanik. Der MED ist so etwas wie bei und ein Schulrat. Es sollte dieses Mal nämlich so sein, dass ich nur an Schulen der Kommune Kacanik tätig sein würde.Mein Einsatzplan in den verschiedenen Schulen wurde besprochen und ich war ganz zuversichtlich was meine Tätigkeit anging.

Die Sofaecke

Küchenecke
Anschließend brachte mich Bekim in meine neue Wohnung. Leider konnte eine der Wohnungen vom Frühjahr nicht angemietet werden, da der Hausbesitzer beschlossen hatte, sie über AirBnb zu vermieten, was viel mehr Einnahmen brachte. Die jetzige Wohnung ist aber auch nicht weiter von der GIZ-Zentrale weg und mehr im Zentrum in der Nähe des Stadions. Leider ohne Aufzug im 4. OG! Es ist eine Altbauwohnung aber sauber und riesig groß für eine Person. Es stellte sich heraus, dass alles gut war außer dem Wlan und ich deshalb erst heute Abend an meinem Blog schreibe.

Nachdem ich mich ausgeruht hatte und ein paar notwendige Dinge (wie z.B. Klopapier) eingekauft hatte, traf ich mich am Abend mit Dagmar auf einen Wein und "Greek Salad" im Tirona. Auch der Kellner vom Frühjahr war noch da und hat mich gleich wieder erkannt - naja als sozusagen Stammgast.