Prishtina

Samstag, 30. April 2016

Auf die Burg Novo Brdo


Blick über den Stausee
Über Gračanica, das ein bedeutendes serbisch-orthodoxes Kloster beherbergt ging es an diesem Morgen Richtung Gjilan.

Hinter Gračanica machten wir erst mal Rast, um einen Makkiato zu trinken.





Weiter ging es ins Gebirge in die kleine Gemeinde Novo Brdo. Hoch oben auf der Bergkuppe eines ehemaligen Vulkans thront die Burg Novo Brdo (auf deutsch: neuer Berg). Diese wurde um 1285 zum Schutze der in der Nähe befindlichen Gold- und Silberminen erbaut. Hier siedelten auch viele sächsische Bergarbeiter aus dem Erzgebirge an, die der serbische König Uroš IV.  ins Land holte. Zur Zeit wird die Burg restauriert und ist deshalb von einem Gerüst umgeben. Leider war es auch noch sehr nebelig, so dass wir die Aussicht nicht genießen konnten.




Nach der Burg ging es direkt ins 21. Jahrhundert. Ein Kosovare, der in der Schweiz lebt, hatte zuerst eine Pferderanch errichtet und jetzt zu einem riesigen Anwesen ausgebaut.





Bernd und Hannelore















Den vier Senior Experts geht es gut
Uns hat es nicht gefallen uns so fuhren wir weiter zu einem gemütlichen Restaurant oberhalb von Gjilan, wo wir sehr gut aßen.

Gjilan selbst hat nicht viel interessantes zu bieten und so ging es anschließend wieder heimwärts.




v.l. Vessel, Hannelore, Bekam, Franz, ich und Bernd

Freitag, 29. April 2016

Die dritte Woche geht zu Ende

Nun ist auch die dritte Woche mit Unterrichtsbesuchen und Joint Meetings zu Ende gegangen. In dieser Woche war das Programm etwas einfacher: nur noch eine Classroom Observation und ein Joint Meeting pro Tag stand auf dem Programm, so dass alles viel entspannter ablief. Am Montag hatte ich sogar frei und am Freitag hatten wir dann nur noch vormittags Programm.

Dienstag, 26.04.16, Prishtina

konzentrierte Gruppenarbeit

In der Hilmi Racovica Schule war ich bei einer 8. Klasse und nachmittags Joint Meeting mit 7 Lehrern in der Elena Gjika Schule. Ich stellte einen möglichen Einstieg in eine Schulstunde der 7. Klasse vor: Addition von Zahlen mit unterschiedlichen Vorzeichen. Es kam gut an. Anschließend bekamen die Lehrer noch vorgestellt, wie man mit einer Plastikfolie eine Pinnwand ersetzen kann.



Unterrichtsmaterial für die Lehrer

Mittwoch, 27.04.16, Fushe Kosova

Gleiches Programm in zwei Schulen dieser Gemeinde in der Nähe von Prishtina


Donnerstag, 28.04.16, Klina

Auch hier zwei Schulen mit dem gleichen Programm. Zur Mittagspause ging es wieder in das Brathähnchenrestaurant in der Nähe. Viel Knoblauch wird dazu gereicht, wir verzichteten aber lieber, da wir noch zu arbeiten hatten.
für alle im Klassenzimmer sichtbar


Freitag, 29.04.16, Prizren

An diesem Vormittag nur eine Schule auf einem Dorf in der Nähe. Das Kollegium ist sehr nett und wir bekommen Tee und trinken anschließend mit dem Mathematiklehrer eine Tasse Kaffee.



Hackfleisch satt!
Zum Mittagessen geht es in eine Qebabtore. In ihr gibt es - der Namen sagt es schon - vor allen Dingen gegrilltes Hackfleisch in vielen Variationen. Ich habe ein mit Käse gefülltes Hacksteak gegessen. Dazu Salat und Brot und eine leckere Soße aus Ayvar und Joghurt.

Charity Concert

Das RTK Orchestra
Zu einem Benefiz-Konzert "Support to young Girls throughout Kosovo with a scholarship to continue their education" luden der Rotary Club Prishtina International (RCPI) und Radiotelevisioni i Kosovoë (RTK) am gestrigen Abend ein. 



Auch die USA KFOR Soldaten waren eingeladen

Die Eintrittskarte für 15 Euro ist als Spende für junge Mädchen in Kosovo gedacht, die vor allen Dingen in ländlichen Gebieten sonst keine Möglichkeiten, die Schule zu besuchen. Hannelore, Bernd und ich hatten beschlossen, dies zu unterstützen und zum Konzert zu gehen.

Der Präsident des RCPI bedankte sich bei allen Spendern und den Hauptsponsoren für ihr Engagement und der Minister of Education sprach ein Grußwort


Jehona Lumi

Albulena Jashari

BB. POQI

Mjellema Berisha

Drilon Shala

Niti Latifi

Fatbardh Gashi








Bei ausverkauftem Haus haben verschiedene Künstler mit Unterstützung des RTK Orchesters gesungen.

Anschließend wurde noch zu einem Imbiss mit Wein und Saft geladen.

Uns hat es gut gefallen.

Mittwoch, 27. April 2016

Beim Adem Jashari Memorial in Prekaz


Große Traurigkeit spricht aus Qendrim, wenn er vom Kosovo-Krieg spricht. Er selbst war neun Jahre
Haus der Familie Jashari
alt, als die Granaten und Bomben einschlugen. Es ist für ihn immer noch gegenwärtig und wann er dieses Trauma los wird, weiß er nicht.

So hat er uns heute zum Adem Jashari Memorial in Prekaz nahe der Stadt Kenderaj gefahren. Dort sind der UÇK Kommandand Adem Jashari und seine Familie bei einem serbischen Polizeieinsatz getötet worden. Heute wird er deshalb von den Kosovo-Albanern als Nationalheld verehrt. So auch von Gjendrem.

Ich selbst halte nichts von dieser Art Heldenverehrung, da sie meiner Meinung nach nicht zu einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen im Kosovo beiträgt. 

Geschichte wird immer aus der Sicht des Betrachters geschrieben. So finden sich bei Eingebe des Namens "Adem Jashari" bei Google die unterschiedlichsten Beiträge. So zum Beispiel bei Wikipedia oder in einer Internetzeitschrift namens "Kosova aktuell", die gegensätzlicher nicht sein könnten.

Deshalb bildet euch bitte selbst ein Urteil über Adem Jashari, indem ihr die verschiedenen Beiträge lest, die ihr bei Google findet.

Die Gedenkstätte
Gräber der Familie Jashari

Dienstag, 26. April 2016

Bei den Ruinen von Ulpiana

Unterwegs: schneebedeckte Berge
Zu einem spontanen Ausflug lud uns Qendrim, der Dolmetscher von Hannelore, heute Abend ein. Es ging zu Ausgrabungen in einem Vorort von Prishtina vielleicht 15 Minuten vom Zentrum entfernt. Unterwegs gab es schneebedeckte Berge zu sehen. Letzte Nacht hatte es in diesen Höhenlagen Neuschnee gegeben.

Qendrim  erzählte uns, dass es in der ganzen Ebene in dieser Gegend Ruinen gäbe und jetzt mit Ausgrabungen begonnen wurde.

Erste Ansiedlungen in dieser Gegend wurden von den Illyrern unternommen und im 6. Jahrhundert wurde die römische Stadt Ulpiana gegründet




Herrschaftsgräber

Montag, 25. April 2016

Klöster, Kulla und Forellen

Alte Brücke unterwegs
Dieses Wochenende luden uns Dagmar und Frits zu einem gemeinsamen Wochenendausflug in die Gegend von Deja und der Rugova-Schlucht ein.






Erste Station war das mittelalterliche serbische Dorf Hoce e Madhe mit serbisch-orthodoxer Kirche aus dem 13. Jahrhundert und einem Friedhof mit alten Grabsteinen.





Kaffee in Rakovec
Weiter ging es in das Weinanbaugebiet um Rahovec, wo wir für einen Kaffee halt machten. Gegenüber dem Cafe war die Moschee und eine Tekke mit Derwischen, die wir leider nicht besuchen durften









Moschee in Rakovec



















Weinkeller von Sone Castle
In der größten Weinkellerei des Kosovo - Stone Castle - hatte Frits und zu einer Weinprobe angemeldet. Diesen Wein trinken wir hier im Kosovo schon, so dass wir gespannt waren, was uns noch offeriert wurde. Allerdings wurden wir sehr enttäuscht, da sich heraus stellte, dass die junge Frau erstaunlich wenig über die Weine wusste, die sie uns anbot. So waren keinerlei Weine vorbereitet und von einem teueren Weißwein verlangte sie, dass wir ihn auch kaufen mussten, bevor sie ihn öffnete.
Als sie zum Schluss noch fünf Euro pro Person verlangte obwohl wir einiges an Wein kauften, war das Maß voll und wir beschlossen, dies nicht zu bezahlen.

Nächster Halt war Gjakove zum Mittagessen. Ich eine Art Hähnchen-Cordon Bleu gegessen.

KFOR-Posten an der Zufahrt zum Kloster
Nach einem kurzen Stop bei unserer Übernachtungsstätte besuchten wir das Kloster Decan. 
Alle Klöster werden aus Angst vor Übergriffen immer noch von KFOR-Truppen beschützt. Dagmar musste am Eingang ihren Ausweis abgeben und wir wurden im Kloster telefonisch angemeldet. Es stand auch eine Art Kiste da, um mitgebrachte Waffen abzugeben. 
Im Kloster Dejen
Auch in den Klöstern war Militär zu sehen.


















Zurück ging es zu unserer Übernachtungsstätte - einer Kulla im Dorf Junec. Kullas waren früher Bauernhäuser, die unten das Vieh beherbergten und darüber die Wohnräume und im obersten Stock das Herrenzimmer. Die Wohnräume waren nur durch eine Holztreppe an der Außenwand zu erreichen, die im Gefahrenfall eingezogen werden konnte. 






Männerzimmer
Heute ist diese Kulla eine Art Hostel mit drei einfachen Zimmern und Badezimmer über den Flur. Unten war eine Gaststätte untergebracht. Zum Abendessen (es gibt dort immer nur ein oder zwei Gerichte) gab es wieder Hähnchenbrust, diesmal in einer leckeren Soße mit Salat und Brot, dazu noch Bier, Wein und Schnaps.







Frühstück in der Kulla












Nach dem Frühstück fuhren wir zum Dorf Drenac, einem Dorf mit vielen Kullas die auf Initiativen aus Schweden und den USA renoviert wurden. 















Treckerfahren ist anstrengend!
























Im Patriarchenkloster von Peje konnten wir an der Palmsonntagszermonie teilnehmen. Die orthodoxe Kirche feiert die Kirchenfeste nach dem Julianischen Kalender und so war am 24.04. Palmsonntag und nächstes Wochenende ist Ostern.














Weiterfahrt in die Rugova Schlucht mit spektakulären Aussichten,

















ca 53 m³ pro Sekunde stürzen ins Tal!
Zum Abschluss besuchten wir noch die Quelle des Drin nördlich von Peje mit einer (kleinen) Wanderung zur Quelle mit den Wasserfällen und bis zum Höhleneingang. Bei der Drin Quelle werden Unmengen an Forellen gezüchtet. Sie wachsen in Becken auf, die mit dem Wasser des Drin gespeist werden. Natürlich bestand unser Mittagessen aus Forelle. Diesmal in getrennter Besetzung, aber mit gegenseitigem Vertrauen: Fritz, Dagmar, Frieder und Hannelore in einem Restaurant unten am Fluss, Bernd mit Franz oberhalb im „kleinen, rustikalen“ Restaurant, da wir uns für den Rückweg zum Restaurant trennten. 





Nach einem Macchiato bei Regen machten wir uns auf die Heimfahrt mit einem Stopp bei den Teppichweberinnen (ohne etwas zu kaufen) und Erdbeerkauf am Straßenrand, Franz für Dagmar (Dagmar isst alle auf) und Bernd für Hannelore.
Während der Fahrt gab es wiederholte Diskussion um Trainings, Beobachtungen und Ergebnisse

Nach der Heimkehr um 18 Uhr beschlossen wir den Tag mit Tatort und Wein.

Samstag, 23. April 2016

Volles Programm

In dieser Woche hatten wir Senior Experts ein volles Programm in verschiedenen Kommunen des Kosovo.


Montag, 18.04.2016 Klina, Classroom Observation in den Klassen 7 und 8 an zwei verschiedenen Schulen der Kommune und am Nachmittag Joint Meeting mit den Lehrern. Jedesmal gibt es etwas Neues zu erfahren.









Dienstag, 19.04.2016 Fushe Kosove, diesmal Classroom Observation in Klasse 6 und 7. Eine der beiden Schulen hat nur 150 Schüler und ist damit eher eine Zwergschule und es gibt nur einen Mathematiklehrer für alle oberen Klassen









Mittwoch, 20.04.2016 Gjilan die Klassen 6 und 7 und nachmittags Meeting mit Rreza im Office der GIZ. Abends Essen gemeinsam mit Ute Sonnen von SES, die diese Woche im Kosovo ist um Kontakte aufzubauen.




Donnerstag, 21.04.2016 Kacanik. Heute habe ich nur eine Classroom Observation. Das ist mir ganz recht, da ich mir eine handfeste Erkältung eingefangen habe. Deshalb fällt auch das Joint Meeting am Nachmittag aus und ich lege mich ins Bett, um mich auszukurieren.




















Freitag, 22.06.2016, Prizren. Es geht mir wieder besser dank Aspirin und Ingwertee. Heute stehen eine Classroom Observation und ein Joint Meeting auf dem Programm. Die Schule ist sehr groß und macht auf uns einen guten Eindruck.